Love is a killer (Blogroman)
Samstag, 16. Februar 2013
Troublemaker
Die Musik hallt aus dem anderen Raum wieder, nur schwach vernehmen beide das neue Lied. Sich tief in die Augen blickend, fest an aneinander gepresst, können sie nicht mehr anders als einander zu küssen. Ihre Liebe brenn-


„Was schreibst du da?“
Erschrocken riss ich das Blatt vom Tresen und versteckte es hinter meinem Rücken.
William grinste mich frech an, im Wissen mich erwischt zu haben.
Seine roten Haare hingen ihm strähnig in die Stirn und seine grünen Augen blitzten kurz in dem vorbei laufenden Scheinwerferlicht auf. Er trug heute mal ein schlichtes schwarzes Hemd und schwarze Jeans. Dazu seine Springer, die ich ja schon kannte. Ich wunderte mich, wo er seinen Zylinder gelassen hatte und grinste innerlich.
„Das muss dir doch nicht peinlich sein, kleine Mary.“, lachte er.
Ich verzog das.
„Ist es nicht. Ich will nur nicht dass du es liest.“, konterte ich bissig.
Das wäre es noch gewesen. ER liest meine Geschichten. Pff. Da könnte ich mir ja gleich ein Grab schaufeln, weil ich vor Scham sicherlich umkäme.
Wieder lachte er und leerte sein, ohnehin schon fast leeres, Bierglas mit einem Zug.
Wir saßen in einer Bar. Oder so etwas in der Art. Ich weiß nicht wie man so etwas nennt, normalerweise geh ich nicht sehr oft aus.
William hatte mich dazu überredet mal etwas zu unternehmen, um es in seinen Worten auszudrücken. Er sagte auch, diese hier sei die beste Bar in der ganzen Stadt.
Nunja. Wenn dem wirklich so war, dann tat mir diese Stadt echt leid.
Die Bar war klein, schäbig und miefte nach Bier und Schweiß.
Es gab zwar eine Bühne, aber soweit ich von William wusste trat da meist dieselbe Band auf.
Er kannte nicht einmal ihren Namen. Echt schade, die Jungs waren gut.
Viele Leute waren auch nicht da, nur wir und einige Schnapsleichen.
Ein Blick auf die Uhr verriet mir auch wieso.
„William, es ist schon fast 5 Uhr früh, ich sollte langsam heim.“ Doch als ich aufstand hielt er mich am Arm fest und sah mich bittend an.
„Noch nicht, ok? Warte noch etwas, sie müsste gleich da sein.“
Ich seufzte. Stimmt ja, er wollte mir ja jemanden vorstellen.
Die Frau die mich inspirieren sollte.
„Sie ist bereits 4 Stunden zu spät, sie kommt sicher nicht mehr.“, versuchte ich ihn zu überzeugen, aber er ließ nicht locker. „Wart’s ab.“, sagte er nur und richtete seinen Blick zur Tür.
Das momentane, ruhige, Lied endete und wie auf Kommando öffnete sich die Tür.
Herein kam eine große, schlanke blasse Frau mir scheinbar endlos langen Beinen und langen glatten dunkelblonden Haaren, die im schwachen Licht leicht glänzten.
Sie trug enge Jeans, schwarze Chucks und ein schlichtes schwarzes Top. Ihr einziges Accessoire war ein breiter, brauner Ledergürtel und schwarze Schnürsenkel um beide Handgelenke gebunden.
Sie tauschte ein Lächeln mit dem Sänger und Gitarristen der Band, die vorn spielte und kam dann direkt zu uns.
Im Hintergrund wurde zu Troublemaker von Olly Murs angesetzt. Zumindest klang es einigermaßen so. Wohl neu interpretiert, nicht ganz so poppig sondern rauer, etwas rockiger, aber es gefiel mir. Obwohl ich auf so was eigentlich nicht stand.
Etwas sagte mir dass das Lied auf SIE bezogen war.
William und die Unbekannte umarmten sich herzlich und begrüßten sich ausgiebig. Sie kannten sich scheinbar ziemlich gut.
Sie nannte ihn Bruderherz, was mich aufatmen ließ, welches wiederrum dazu führte dass ich rot wurde, da ich doch überhaupt keinen Grund dazu hatte in irgendeiner Weise eifersüchtig zu sein. Schon gar nicht wenn es um William ging. Einen Typen den ich vielleicht seit 3 Monaten kannte.
„Schwester, dass ist das Mädchen von dem ich dir erzählt habe.“, riss es mich aus meinen Gedanken.
Als ich den Blick wieder hebte starrten mich ein grünes und ein blaues Augenpaar an.
Das Blaue gehörte IHR. Direkt und durchdringend. Unangenehm nicht unbedingt, aber undurchdringlich.
Ok, vielleicht doch unangenehm. Ich lächelte nervös und reichte ihr die Hand.
Sie jedoch lachte nur warm und umarmte mich genauso wie sie zuvor William umarmte.
„Freut mich sehr dich kennen zu lernen, Mary. Mein Name ist Love.“, lächelte sie, während im Hintergrund diese raue Stimme sang:
There must be poison in those fingertips of yours
Cause I keep comin' back again for more

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Letzte Aktualisierung: 2013.08.11, 19:13
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